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Jenseits von Gut und Böse

china_4_all
****in Mann
8.433 Beiträge
Themenersteller 
Jenseits von Gut und Böse
• Warum wir ohne Moral die besseren Menschen sind.

Autor Michael Schmidt Salomon "klont" den Titel von Nietzsche:

Streitbare humanstische Thesen die die Abschaffung von Gut&Böse sowie der Willensfreiheit beinhalten ...

Erwin
******ina Frau
66 Beiträge
Klingt interessant, da werde ich mal reinschauen.
china_4_all
****in Mann
8.433 Beiträge
Themenersteller 
Nachtrag
auf youtube gibt's etliche Interviews/Diskussionen mit dem Autor, als auch auf seiner HP. Einfach nach dem Namen google'n
Streitbare humanstische Thesen die die Abschaffung von Gut&Böse sowie der Willensfreiheit beinhalten ...

*oha*

dann "drück ich mal auf die (you) tube" *floet* und google

*wink*
******aas Mann
1.552 Beiträge
Streiche "Gut", setzte "Ethisch"
Steiche "Böse", setzte "Unethisch"
• und dann vermenge man die Herkunft einer angeblichen universellen Ethik mit dem Postulat naturwissenschaftlicher Neutralität.

Das ganze funktioniert so lange wunderbar, bis einer der lieben Sprößlinge im Supermarkt die Konzepte ethischer Wertbetrachtung ignoriert, den Laden wegen nicht zugestandener Schokolade zusammenschreit und dann im Jähzorn eine Dose Erbsen wirft.

Und da das leider kein verniedlicht-provozierendes Kinderbeispiel ist, sondern zwischen erwachsenen Menschen täglich passiert, kann ich nur zu Herrn Schmidt sagen: Schön ist alle Theorie.

Entschuldigt den Sarkasmus, aber ich mag ihn persönlich nicht, fachlich nicht, stilistisch nicht, und argumentativ nicht.
china_4_all
****in Mann
8.433 Beiträge
Themenersteller 
wen ...
magst du nicht - Nietzsche oder Salomon ?

Nietzsche mag ich hauptsächlich stilistisch, Salomon find ich aus anderen Gründen nicht so schlecht - wobei er in dem gegenständlichen Werk nach meiner Überzeugung leider das Kind mit dem Bade ausschüttet, indem er in Un- bzw. Miss-Verständnis neurobiologischer Forschung (bzw. in "Gläubigkeit" der Thesen Prof.Singers) gleich auch noch die Willensfreiheit und Moral per se in Abrede stellt.

Der motivierende Grundgedanke das (christlich geprägte) dualistische Schuld&Sühne-, Gut&Böse-Paradigma in seinen humanistischen "Praxisauswirkungen" zu hinterfragen ist imho eine sehr gute Idee...

Erwin

PS: Nietzsches "Jenseits von Gt und Böse" kann man übrigen im http://de.wikipedia.org/wiki/Projekt_Gutenberg-DE nachlesen:
http://gutenberg.spiegel.de/nietzsch/jenseits/jenseits.xml
******aas Mann
1.552 Beiträge
Nietzsche mag ich sogar sehr - in seinen Formulierungen sieht man seine Freunde an Worten und Gedankengebilden, und es scheint ihm sichtlich Spaß gemacht zu haben, brilliante Argumentationen zu schreiben. Schade das er sich damit selbst überzeugt und durch die Wortgefechte seine eigenen Hoffnungen verliert. Eine Art philosophisches SM, das er nur selten umdrehen kann - dazu würde ich "Nietzsche contra Wagner" empfehlen.

Nein, ich mag Herrn Schmidt-Salomon nicht einerseits aus dem Punkt, den Du ansprichst, und andererseits wegen seiner pseudowertekritischen Polemiken. So wie er Religionen als Wertdualisten und "Höllenprediger" darstellt, geht er von vereinfachenden Konzepten der Theologie aus: Schuld und Sühne ist durchaus keine religiöse Erfindung, sondern eine Beobachtung - der Glaubensgemeinschaften mit Strategien wie Bewusstseinswerdung, Bekenntnis, gemeinsamer Konfliktbearbeitung, und Vergebung begegnen.
Der dualistische Teil in Glaubensauslegungen, in dem auf Böses eine Strafe folgen muss und das Gute normiert ist, ist immer eine Selektion und Vereinfachnung des komplexeren Systems - und das ist wieder eine menschliche Willensentscheidung: Eben die Praxisauswirkung, deren Existenz Herr Schmidt-Salomon ignoriert indem er seinen Blick auf die publikumswirksameren Seitensymptome richtet.

Das größte Problem, das ich dabei habe, ist, das er nicht dumm daherschwätzt und eine Ideologie zu fördern versucht, sondern das er meiner Meinung nach genau die Schwachstellen seiner Darstellung kennt und alle rhetorischen Mittel einsetzt, um sie zu verbergen.
china_4_all
****in Mann
8.433 Beiträge
Themenersteller 
da sehe ich aber ...
weniger M.S.S. in der "Verantwortung":
So wie er Religionen als Wertdualisten und "Höllenprediger" darstellt, geht er von vereinfachenden Konzepten der Theologie aus

Die entsprechenden gesellschaftlichen "Glaubensinstitutionen" - sprich Kirchen - die er kritisiert, sind in ihrer Dogmatik auch für mich dergestalt.

Das hat jetzt nichts damit zu tun, dass es auch sehr reflektierte Theologen gibt - aber das sind selten jene, die die "offizielle Richtung" bestimmen und wenn man sich zB. den aktuellen Kathechismus der R.K.K. anschaut, dann schimmert da auch sehr deutlich ein "vereinfachtes Konzept" durch (zumindest für mich).

Das größte Problem, das ich dabei habe, ist, das er nicht dumm daherschwätzt und eine Ideologie zu fördern versucht, sondern das er meiner Meinung nach genau die Schwachstellen seiner Darstellung kennt und alle rhetorischen Mittel einsetzt, um sie zu verbergen.

Da stimme ich dir zu - ich bin mir auch ziemlich sicher, dass er weiss, was er tut - sehe das aber angesichts dessen, dass auch die Kirchen Meister der zweckorientierten Rhetorik sind, als "lässliche Sünde" von ihm *zwinker*

Mich "stört" hauptsächlich die Abschaffung der Willensfreiheit, denn das was da ziemlich unreflektiert an neurobiologistischen Schlussfolgerungen über das Gehirn verzapft wird, ist nach meinem Wissen bzw. Erkenntnissen aus anderen Gebieten der Kognitivforschung einfach falsch.

Erwin
******aas Mann
1.552 Beiträge
Uff, wir stimmen also halb überein.

Deine Meinung zur Religionsphilosophie werde und will ich gar nicht ändern, aber ein Katechismus - besonders der neue der RKK - ist vielleicht nicht ganz ausreichend für eine umfassende Meinungsbildung. Das wäre, etwas süffisant ausgedrückt, als würde ich die wirtschaftlichen Konsequenzen von Informatik anhand einer FAQ von Microsoft Office abschätzen wollen... *zwinker*
china_4_all
****in Mann
8.433 Beiträge
Themenersteller 
der Vergleich ist ...
Das wäre, etwas süffisant ausgedrückt, als würde ich die wirtschaftlichen Konsequenzen von Informatik anhand einer FAQ von Microsoft Office abschätzen wollen...

witzig, hinkt aber fast auf dem falschen Bein, denn die RKK "verkauft" ihre Lehre dem "normalen Fussvolk" noch eher so wie MS sein Windows in der Werbung anpreist. Da haben sogar die FAQ's mehr "Tiefgang" *zwinker*

Erwin
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