Siebenschläfer, der
in der Legende des christlichen Alterthumes, sieben Brüder aus der Stadt Ephesus, welche, der Verfolgung unter dem Decius zu entgehen, im Jahr 351 in einer Höhle einschliefen, und nach 155 Jahren unter dem Kaiser Theodosius wieder erwachten; eine Fabel, welche vielleicht dem heidnischen Alterthume abgeborget ist, wo der Weise Epimenides in seinen jüngern Jahren auf der Insel Creta gleichfalls 57 Jahre in einer Höhle geschlafen haben soll. Was das Wort betrifft, so heißt es eigentlich die sieben Schläfer, woraus denn die ungeschickte Zusammensetzung die Siebenschläfer, und endlich gar im Singular der Siebenschläfer geworden. Letzteres wird besonders im figürlichen Verstande gebraucht, sowohl eine Art Ratzen zu bezeichnen, welche im Winter eben so fest und lange schlafen, als die Murmelthiere, als auch im Scherze, einen dem Schlafe sehr ergebenen Menschen zu benennen. (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Bd. 4, Leipzig 1801, S. 85.) Mehr ist mir hier nicht erlaubt, nur vielleicht noch soviel: Wie das Wetter am Siebenschläfer sich verhält, ist es sieben Wochen lang bestellt: Siebenschläfer Regen – sieben Wochen Regen, scheint am Siebenschläfer Sonne, gibt es sieben Wochen Wonne